Shakespeare, William – Sonnets N0 116
William Shakespeare

Sonett No. 116

Let me not to the marriage of true minds
Admit inpediments, love is not love
Which alters when it alteration finds,
Or bends with the remover to remove.

O no, it is an ever-fixed mark
That looks on tempests and is never shaken;
It is the star to every wandr'ing bark,
Whose worth's unknown, although his hight be taken.

Love's not Time's fool, though rosy lips and cheeks
within his bending sickle's compass come,
Love alters not with his brief hours and weeks,
But bears it out even to the edge of doom:

If this be error and upon me proved,
I never writ, nor no man ever loved.



Übersetzung 1: Ralf Schauerhammer

Sonett No. 116

Ich will den Bund, den wahre Liebe bindet,
Ganz ohne Hindernis. Liebe ist nicht Liebe,
Die sich zerstreut, wenn sich Zerstreuung findet
Und die beim Abschied mit dem Scheidenden entschwindet.

O nein, sie ist ein Turm, der mit der Wettermarke
Auf Strürme blickt und niemals wankt, in keiner Böe;
Sie ist der Leitstern jeder weltverlornen Barke,
Sein Wert beibt unbekannt, ermißt du auch die Höhe.

Sie ist nicht Narr der Zeit. Wenn mit dem Stundenglase
Der Wagen Rot dem Sichelkreise nähertreibt,
So schwindet Liebe nicht in kurzem Stundenmaße.
sie trägt allein, was ewig von dir bleibt.

Ist dieses Irrtum nur, wofür's Beweise gibt,
So schrieb ich nie ein Wort, hat nie eine Mensch geliebt.



Übersetzung 2 – Ralf Schauerhammer

Sonett No. 116

Nie sei dem Bund, den wahre Liebe bindet,
Ein Hindernis gestellt. Denn Liebe ist nicht Liebe,
Die flüchtig sich zerstreut, wenn sie Zerstreuung findet;
als ob sie, ein vergessen Ding, beim Abschied liegen bliebe.

O nein, sie ist die ewigfeste Marke
Die niemals wankt, in keiner Strumesböe;
Sie ist der Leitstern jeder weltverlornen Barke,
Im Werte unbekannt -- doch du ermißt die Höhe.

Sie ist nicht Narr der Zeit. Wenn mit dem Stundenglase
Der Wagen Rot dem Sichelkreise nähertreibt,
So schwindet Liebe nicht in kurzem Stundenmaße.
sie trägt allein, was ewig von dir bleibt.

Ist dieses Irrtum nur, wofür's Beweise gibt,
So schrieb ich nie ein Wort, hat nie eine Mensch geliebt.



Übersetzung 3 – Ralf Schauerhammer

Sonett No. 116

Es sei der Bund, den wahre Liebe bindet,
Ganz unbeschränkt und frei. Liebe ist nicht Liebe,
Die schnell vergeht, wenn sich Zerstreuung findet,
Die schon beim Abschied mit dem Scheidenden entschwindet.

O nein, sie ist ein Leuchtturm, eine Wettermarke,
Die über Stürme blickt, nicht schwankt in keiner Böe;
Sie ist ein Leitstern jeder weltverlornen Barke:
Im Werte unbekannt, ermißt du auch die Höhe.

Liebe ist nicht der Narr der Zeit. Wo Rosenwangen bleichen,
und fliehend vor dem Sichelkreise des Todes weichen,
Da schwindet Liebe nicht dem schnellen Stundenschlage.
Sie trägt und dauert bis zum Jüngsten Tage.

Ist dieses Irrtum nur, wofür's Beweise gibt,
So schrieb ich nie ein Wort, hat nie eine Mensch geliebt.


Übersetzung 4 – Ralf Schauerhammer

Sonett No. 116


Es sei, wenn wahre Geister sich vermählen,
Kein Makel mehr: Liebe ist nicht Liebe,
Die sich verändert, wenn sich Neues findet,
Die mit dem Abschied in die Ferne schwindet.

O nein, sie ist das feste Leuchtturmfeuer,
Das über Stürme blickt, und niemals schwankt;
Sie ist der Stern nach dem der Schiffer fährt,
Er misst die Höhe, aber nicht den Wert.

Sie ist nicht Narr der Zeit. Wenn Rosenwangen
Im Sichelkreis des Todes angelangen,
So schwindet Liebe nicht im Stundenschlag.
Sie trägt und dauert bis zum Jüngsten Tag.

Ist dieses Irrtum nur, wofür's Beweise gibt,
So schrieb ich nie ein Wort, hat nie eine Mensch geliebt.