Heinrich Heines moderne Lieder

Details

Donnerstag, den 25. April 2024,
19.00 Uhr

Künstlerhaus Sophienstraße 2
30159 Hannover

Eintritt frei
Veranstalter: www.convivio-mundi.de

Heinrich Heines moderne Lieder

„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…“

Gedichte, Texte und Musik

,,ICH LIEBE DAS MEER, WIE MEINE SEELE.“ schreibt Heinrich Heine im Nordsee-Kapitel seiner Reisebilder. Haben wir dieser Liebe Heines die Entstehung des modernen Freien Verses in der deutschen Poesie zu verdanken? In seinem auf Norderney entstandenen Gedichtzyklus "Die Nordsee" erfindet Heine diese Form und feiert sie als Befreiung mit dem Ausruf "Thalatta!"

Heine war sich übrigens im Klaren darüber, dass er mit seinem Nordsee-Zyklus mit Sieben-Meilen-Stiefeln durch das Reich der Poesie schritt. In einem Brief an den befreundeten Karl Simrock vom 26. März 1826 schrieb er: "Ob das Publikum an den Nordseebildern Geschmack finden wird ist sehr dubiös. Unsre gewöhnlichen Süßwasser-Leser kann schon allein das ungewohnte schaukelnde Metrum einigermaßen seekrank machen. Es geht doch nichts über den alten ehrlichen Plattweg, das alte Gleise der poetischen Landstraße. – Du kannst kaum glauben, lieber Simrock, wie sehr ich das Meer liebe… "

Ralf Schauerhammer und die Mitglieder des Vereins Convivio mundi versuchen in dieser Veranstaltung nachzuspüren, wieso und auf welchem Wege ausgerechnet der "romantische" Heine dazu kam, solche modernen Lieder zu singen.

Die Sprachbeiträge werden von Gitarrenmusik umrahmt. Kaum ein anderer Name ist so mit der modernen spanischen Gitarre verbunden wie der Francisco Tárregas (1852-1909). Die Musikerin Negin Habibi präsentiert Kompositionen seines Schülers Emilio Pujol und seines Zeitgenossen Isaac Albéniz.

Die Mitwirkenden:

Ralf Schauerhammer (Autor)
Mitglieder von Convivio mundi e. V.

Negin Habibi (Gitarre)


RALF SCHAUERHAMMER,

RS


Jahrgang 1949 war beruflich als IT-Spezialist in Unternehmensberatungen und als selbstständiger Berater tätig und ist seit Mitte 2016 im Ruhestand. Seit er denken kann liebt er Poesie und verfasste eigene Gedichte, welche er mittlerweile in verschiedenen Poesieforen und Gedichtbänden veröffentlicht hat. Er sagt, ihm gehe es so, wie dem Sprachforscher und Dichter Friedrich Rückert, welcher schrieb: "Ich denke nie ohne zu dichten, und dichte nie ohne zu denken". In dem 2018 erschienenen Gedichtband "Flügelpferdchens Federlesen" (Lyrikbibliothek Band 124 Engelsdorfer Verlag) findet der Leser folglich eine Auswahl an Gedichten, vom strengen Sonett bis zur freien Lyrik, mal lustig, mal nachdenklich und mit erkennbarer Freude an Sprache und Philosophie.
Vor 30 Jahren gründete Ralf Schauerhammer mit einigen anderen Freunden der Poesie den Verein "Dichterpflänzchen e.V." Das Motto des Vereins ist einem Gedicht von Friedrich Rückert entliehen und lautet "Weltpoesie allein ist Weltversöhnung". Die Dichterpflänzchen (www.dichterpflaenzchen.com/) versuchen, den Dialog der großen Dichter der verschiedensten Kulturen, welche diese über Raum und Zeit miteinander gepflegt haben, aufzuspüren und zu vermitteln. Da in allen Kulturen schöpferisches Wirken das Beste der Menschen zum Vorschein bringt, bietet die klassische Poesie eine einzigartige Möglichkeit, andere Menschen und Kulturen zu entdecken, zu respektieren und lieb zu gewinnen.

Von Ralf Schauerhammer sind vier Lyrikbände im Engelsdorfer Verlag erschienen:

Ralfs Bcher.JPG




NEGIN HABIBI

Habib%20Foto 9e8b018f-Ausschnitt%202

wurde 1982 in Teheran geboren und stammt aus einer Schriftsteller - und Literaturübersetzerfamilie. Aufgewachsen in mehreren Ländern (Iran, Frankreich, Weißrussland, Deutschland), ist sie schon früh mit verschiedenen Kulturen in Berührung gekommen. Auch ihr musikalischer Werdegang ist bis heute ebenfalls von einer großen Diversität und Offenheit geprägt. Sie begann ihre Ausbildung in klassischer Gitarre im Alter von zwölf und spielte nebenher E-Gitarre in Rockbands.

Negin Habibi ist seit 2007 Stipendiatin mehrerer Stiftungen und Vereine wie LiveMusicNow des Yehudi Menuhin Vereins und der Stiftung Edelhof Ricklingen e.V.. Sie gab 2004 ihr Konzertdebüt mit dem "Concierto de Aranjuez" von J.Rodrigo und ist heute eine gefragte Solistin und Kammermusikerin, die sich mit innovativen Projekten, wie z.B. dem Barockensemble "Ciaconna", dem "Duo Images" und dem Trio "sixty1strings", dessen Initiatorin sie war, einen Namen gemacht hat. Seit 2022 ist sie die Duopartnerin von Frank Bungarten, dem mehrfach preisgekrönten Weltstar der klassischen Gitarre.

Ihre rege Konzerttätigkeit führte sie in die USA, Spanien, Niederlande, Belgien, Irland, Österreich, Schweiz und Bhutan.

Wichtige musikalische Impulse erhält sie von Israel Golani, bei dem sie seit 2014 Barockgitarre und die Grundlagen der Alten Musik studiert. Negin Habibi hat bereits vier CDs bei den renommierten Labels Genuin und MDG veröffentlicht.

convivio


CONVIVIO MUNDI e. V.
möchte Sie zum Gastmahl einladen.

Es erwarten Sie interessante Begegnungen mit Gästen und Gesprächspartnern, die wunderbare Schätze aus verschiedensten Kulturen und Ländern dieser Welt mitbringen.

Denn Convivio mundi e. V., im Januar 2007 in Hannover gegründet, steht – frei übersetzt – für „Gastmahl der Welt“.

Unsere Gäste sind Menschen, die durch ihre Freude am Miteinander, ihre Lebensfreude, Lebenserfahrung und -weisheit anstecken und mitreißen.

Menschen, die Grenzen überschreiten wollen und mit Offenheit, Neugierde und Vertrauen auf den Anderen, den scheinbar Fremden zugehen, ohne den Anspruch zu erheben, dass der Andere seine Eigenheiten und Andersartigkeit aufgebe.

Menschen, die dem Anderen die Hand reichen, weil sie erkennen, dass seine Ängste um sein Leben, die Zukunft seiner Kinder und um den Frieden in der Welt noch größer sind als die eigenen.

Menschen, die den Schrei nach Schutz und Unantastbarkeit der Würde und Unverletzbarkeit seiner Person im Anderen hören.

Menschen, die verstehen und wissen, dass dieser Schutz der Menschenwürde nicht nur bedeutet, dass der Mensch als „Objekt“ in seiner Würde respektiert wird, sondern dass ihm auch als „Subjekt“ eine Verantwortung für die Zukunft der menschlichen Gesellschaft übergeben ist. Diese Verantwortung schließt die Verteidigung des gesamten Lebens auf der Erde ein.

Viele unserer Gesprächspartner setzen durch ihr Engagement heute wichtige Zeichen. Sie beschreiten neue Wege, uns dieses Wissen und Vertrauen um unsere unveräußerlichen Menschenrechte weiterzugeben – Künstler, Schriftsteller, Ärzte und Wissenschaftler, engagierte Bürger.

Seit Jahrhunderten haben Menschen durch Kunst uns auf die wesentlichen Fragen im Leben und menschlichen Dasein gestoßen und geholfen, Antworten und Lösungen zu finden. In berührender Weise haben sie für uns in der Musik und Poesie, in der Literatur und Malerei eine lebendige neue Muttersprache geschaffen, die für alle Menschen, Kulturen und Religionen eine tragfähige Brücke ist. In diesem Dialog der Kulturen sitzen wir am Tisch mit vielen Generationen. Setzen Sie sich doch mit dazu …!

Renate Müller De Paoli