Dichterpflänzchen im Ramadan zu drei offenen Fastenbrechen eingeladen.
Im diesjährigen Fastenmonat August wurden die Dichterpflänzchen dreimal von türkischen Vereinen eingeladen, um mit kulturellen Beiträgen die öffentlichen Feierlichkeiten zum Fastenbrechen mitzugestalten.
Yunus Emre Moschee in Mainz
Die Vereinsleitung der Yunus Emre Moschee in Mainz entschied sich erstmalig eine ganze Reihe von Wochenendveranstaltungen im Fastenmonat zu organisieren.
Nasdreddin Hoca trifft Till Eulenspiegel
Neben anderen Darbietungen waren auch die Dichterpflänzchen am Freitag, den 19.08. auf der kleinen Bühne aktiv, die im Freien neben dem Vereinsgebäude errichtet war. Die szenischen Darstellungen „Nasdreddin Hoca trifft Till Eulenspiegel“ gefielen vor allem den jüngeren Gästen aber auch die erwachsenen Besucher bedankten sich mit herzlichem Applaus.
In den Szenen wurden die beiden typischen Figuren der unterschiedlichen Kulturkreise in unterhaltender Weise vorgestellt. Erst sind beide überrascht über das fremde Aussehen des anderen, dann lernen sie sich in ihren Geschichten kennen und zum Schluss werden Nasreddin Hoca und Till Eulenspiegel Freunde und gehen gemeinsam zum Fastenbrechen, zum „iftar“.
Poetischer Dialog zwischen Orient und Okzident
In einem zweiten Beitrag zu den Veranstaltungen der Yunus Emre Moschee stellten die Dichterpflänzchen am Sonntag, 21.08. türkische und deutsche Dichter vor. Es kam Yunus Emre, der erste türkisch dichtende Derwisch aus dem 13. Jahrhunderts zu Wort. Auch von dem große Dichterphilosophen Mevlana Dschelaleddin Rumi wurden Gedichte in deutschen Übertragungen vorgestellt. Besonders erfreulich war, dass ein Jugendlicher des türkischen Vereins die Sprachbeiträge mit Musik auf der Saz umrahmte.
Theaterszenen zu Hocas Anekdoten
Zusätzlich übten die Dichterpflänzchen mit der Mädchengruppe des Vereins zwei kleine Theaterstücke ein, welche die jungen Schauspielerinnen am Kinderfest, das für den 27. August geplant war, aufführten. Die Stücke erzählen zwei Anekdoten von Nasreddin Hoca („Iss mein Pelz“ und „Der Kochtopf“) und wurden von den Schülerinnen in mehreren Probeterminen fleißig erarbeitet. Leider konnten die Dichterpflänzchen, wegen eines Rezitationstermins in Dornburg an der Saale, die Uraufführung in Mainz nicht miterleben.
Ein schöner Nebeneffekt der Theaterarbeit war, dass die Mutter eines der Mädchen die Hoca-Szenen an der Schule ihrer Tochter mit andern Kindern einstudierte und dort am 01.September während der Abschlussfeier des Fastenmonats („Ramazan Bayramı“) aufführte.
Türkische Gemeinde in Nieder Olm
In Nieder-Olm lud der neu gegründete Verein, Türkische Gemeinde e.V., am 20.08.2011 zu einem offenen Fastenbrechen in die Ludwig-Eckes-Halle.
Mystische Gedichte von Yunus Emre und Mevlana Dschelaleddin Rumi
In der Mainzer Allgemeinen Zeitung erschein ein ausführlicher Artikel, von dem ich einige Ausschnitte erwähnen will.
In der Ludwig-Eckes-Halle tragen Frauen und Männer geschäftig Teller und Töpfe, Schüssel und Schalen mit lecker duftenden Speisen auf. Frauen des Vereins haben gekocht, Familien die Leckereien gespendet. Bei Einbruch der Dunkelheit wird beim Fastenbrechen gefeiert. Kulinarische Spezialitäten und Kultur aus der türkischen Heimat unterstreichen die Bedeutung dieses Abends. Der Hafiz Ali Erdemir rezitiert bei der Koranlesung im Sprechgesang aus der Heiligen Schrift, der Musiker Kuday Sahinalp lässt den melancholischen Klang der - Neij genannten - Schilfrohrflöte im Solo und zum Vortrag von fast 800 Jahre alter Lyrik der mystischen Dichter Mevlana und Yunus Emre erklingen.
Fasten ist im Islam eine Form des Gottesdienstes und zählt im Monat Ramadan zu den fünf Säulen des Glaubens, also zu den Hauptpflichten. Auch das Entrichten der Zakat, der Armensteuer, sei eine der Säulen, erläutert Dr. Ilkan Ilkilic, Dozent für medizinische Ethik an der Mainzer Universität. Fasten sei der Sieg des Geistes über den Körper. „Hunger beim Fasten relativiert den Gegensatz von arm und reich“, erläutert er die geistige, soziale, gesundheitliche und ethische Bedeutung des Ramadan. Der türkische Generalkonsul Aslam Alper Yüksel greift diese Worte auf, als er an die Mitglieder der Gemeinde appelliert, mit Spenden die Not in Afrika lindern zu helfen.
von links Dr. Dr. Ilhan Ilkilic, Yilmabasar Galip, Lutz Schauerhammer, Kuday Sahinalp, gegenüber Bärbel Mitzschke
Gäste an diesem Abend sind, Lutz Schauerhammer von Poesieverein Dichterpflänzchen e.V. aus Wiesbaden, der zusammen mit Dr. Ilhan Ilkilic die mystischen Gedichte präsentierte[1], und Yilmabasar Galip und Bärbel Mitzschke, die ein von der Landesregierung unterstütztes Immigrationsprojekt „Erfolgreich in Europa - der unsichtbare Türke“ betreuen. Mustafa Sahan von der türkischen Gemeinde Nieder-Olm lächelt. „Wir sind nicht unsichtbar, auch wenn wir voll integriert sind“, betont der Mann, der als Schatzmeister im Verein arbeitet.
von links Stadtbürgermeister Dieter Kuhl im Gespräch mit Dr. Dr. Ilkilic
Mit dieser Aussage findet er volle Zustimmung von Stadtbürgermeister Dieter Kuhl. Er sei froh, dass die Türken als Mitbürger so reich zur Vielfalt in der Stadt beitrügen. „Nieder-Olm ist stolz auf die Integration“, versichert er und verspricht, den Verein mit seinem neuen Vorsitzenden Yülmaz Dirican weiterhin zu unterstützen.
1– eigene Anmerkung
„Nasreddin Hoca trifft Till Eulenspiegel“
Yunus-Emre-Moschee, Rheingauwall 1, 55122 Mainz
Im diesjährigen Fastenmonat August finden an jedem Wochenende (Freitag bis Sonntag) in der Yunus-Emre-Moschee in Mainz unterhaltende Programme statt, zu denen jeder Besucher herzlich willkommen ist. Die Mitglieder des Poesievereins “Dichterpflänzchen e.V.” bedanken sich für die Einladung an den Veranstaltungen zu diesem offenen Fastenbrechen teilnehmen zu können.
Am Freitag, den 19.08.2011 bieten die Dichterpflänzchen nach dem Fastenbrechen
gegen 21:15h das heitere Programm
„Nasreddin Hoca trifft Till Eulenspiegel“ an.
Die eine Figur, Nasreddin Hoca, ist im orientalischen Kulturraum bekannt, die andere, Till Eulenspiegel, im deutschen Sprachraum.
Der türkische Lehrer lebte vor etwa 800, der deutsche Schalk vor etwa 700 Jahren.
An diesem Abend aber treffen sie in der Yunus-Emre-Moschee aufeinander. Sie unterhalten sich, berichten von ihren Streichen und erzählen Anekdoten aus ihrem Heimatland und werden am Ende richtige Freunde.
Die Dichterpflänzchen, suchen immer den Kontakt zu türkischen und deutschen Organisationen. Wir wollen gemeinsam den Dialog der Kulturen mit anspruchsvollen Inhalten füllen. Unvoreingenommen, respektvoll und mit viel Freude pflegen wir dieses ’Kennenlernen’ durch kulturelle Aktivitäten schon seit vielen Jahren.
Falls Sie Lust haben, mit uns gemeinsam die Schönheiten der orientalischen und der westlichen Kultur vorzustellen, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wir haben ein offenes Herz und offene Ohren für Ihr Interesse.
“Die Liebe des Mevlana Dschelaleddin Rumi”
Yunus-Emre-Moschee, Rheingauwall 1, 55122 Mainz
Im diesjährigen Fastenmonat August finden an jedem Wochenende (Freitag bis Sonntag) in der Yunus-Emre-Moschee in Mainz unterhaltende Programme statt, zu denen jeder Besucher herzlich willkommen ist. Die Mitglieder des Poesievereins “Dichterpflänzchen e.V.” bedanken sich für die Einladung an den Veranstaltungen zu diesem offenen Fastenbrechen teilnehmen zu können.
Am Freitag, den 21.08.2011 bieten die Dichterpflänzchen nach dem Fastenbrechen
gegen 21:15h das lyrische Programm
„Die Liebe des Mevlana Dschelaleddin Rumi“ an.
Mevlana ist wohl einer der berühmtesten Dichterphilosophen des Orients. Er lebte im 13. Jahrhundert. Er wurde im nördlichen Persien geboren; heute liegt seine Geburtsstadt Balch zu Afghanistan. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in der türkischen Stadt Konya. Hier leitete er eine bedeutende Schule und gründete den Orden der tanzenden Derwische.
Seine Philosophie der Liebe ist ein Ausdruck eines starken Glauben, gütiger Toleranz und Menschlichkeit. Im Programm wird Mevlanas Weltanschauung in Gedichten präsentiert. Diesen Gedichten werden ähnliche Gedanken der großen deutscher Dichter, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller und Friedrich Rückert gegenübergestellt.
Die Dichterpflänzchen, suchen immer den Kontakt zu türkischen und deutschen Organisationen. Wir wollen gemeinsam den Dialog der Kulturen mit anspruchsvollen Inhalten füllen. Unvoreingenommen, respektvoll und mit viel Freude pflegen wir dieses ’Kennenlernen’ durch kulturelle Aktivitäten schon seit vielen Jahren.
Falls Sie Lust haben, mit uns gemeinsam die Schönheiten der orientalischen und der westlichen Kultur vorzustellen, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wir haben ein offenes Herz und offene Ohren für Ihr Interesse.
