Veranstaltungen des Poesievereins Dichterpflänzchen e.V. anlässlich des Jubiläums: 200 Jahre „Peter Schlemihl“ von Adelbert von Chamisso
„Ich sang ja nur, so, wie der Vogel singt“ Adelbert von Chamisso – Ein Dichterportrait
Samstag, 06.April 2013, Mainz, Mundus Residenz, 19:00h.
Adelbert von Chamisso – Vortrag mit Gedichten
Dienstag, 30.April 2013, Mainz, VHS-Mainz, 10:00h, Anmeldung: 06131 26250
200 Jahre Peter Schlemihl – „Auf der Suche nach dem Glück“
Adelbert von Chamisso – ein aktueller Dichter
Sonntag, 01.September, Wiesbaden, Georg-Buch-Haus, 18:00h
200 Jahre Peter Schlemihl - "Die Suche nach dem Glück"
Adelbert von Chamisso, ein aktueller Dichter
Sonntag, 22. September, Bürgerinstitut, 60323 Frankfurt,
Oberlindau 20, 11:00h, Anmeldung: 069 9720170
Adelbert von Chamisso meisterte ein ungewöhnliches Schicksal, das ihm in der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert beschieden war. Sein Lebensweg, wie sein poetisches Werk ist bestimmt durch die politischen Verhältnisse, die damals zwischen Frankreich und Preußen (Deutschland) herrschten.
Er war Franzose und Deutscher. Er war Leutnant, Weltreisender, Botaniker und Dichter. Anhand seiner Gedichte, einiger Briefstellen und Kommentaren seiner Zeitgenossen stellen wir diesen außergewöhnlichen Menschen vor. Er wird 1781 auf Schloss Boncourt in der Champagne als Sohn eines alten französischen Grafengeschlechts geboren. Die Französische Revolution zwingt seine Familie ins Exil nach Deutschland. Mittellos tritt er in die Preußische Armee ein und gerät im Zuge der napoleonischen Eroberungen in Gefahr exekutiert zu werden. Kaum hat er sein Studium in Berlin begonnen, da muss die Universität schließen, weil Studenten und Professoren sich an den Befreiungskriegen beteiligen. Chamisso zieht sich unterdessen auf das Landschloss Kunersdorf an der Polnischen Grenze zurück. Dort botanisiert er und schreibt im Sommer 1813 die wundersame Geschichte des Peter Schlemihl.
Als der Universitätsbetrieb wieder aufgenommen wird, bewirbt er sich als wissenschaftlicher Begleiter auf dem russischen Expeditionsschiff Rurik, welches 1815 zu einer Seereise um die Welt aufbricht.
Von links neben dem Häuptling: Eschscholtz, Kotzebue (Kapitän der Rurik), Schischmareff, Chamisso und Choris (Maler).
Nach drei Jahren kehrt er nach Deutschland zurück, veröffentlicht seine wissenschaftlichen Erkenntnisse von der Reise und wird ein anerkannter Botaniker in Berlin.
Nun, in finanzieller Sicherheit, heiratet er die junge Antonie Piaste. Die Ehe ist glücklich und mit sieben Kindern gesegnet. Chamisso beschreibt dieses Glück in seinem Liederzyklus „Frauenliebe und Leben“ der von Robert Schumann wunderschön vertont wurde. Leider verstirb Antonie plötzlich nach 18 Jahren Ehe. Er trägt schwer an dem Verlust, stürzt sich in die Arbeit, doch er überlebt seine Gattin nur um 15 Monate und stirbt in Jahr 1838. Sein Ehrengrab der Stadt Berlin liegt auf dem Friedhof am Halleschen Tor, nicht weit vom Chamisso-Platz entfernt.
Das Märchen „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ entstand genau vor 200 Jahren.
Die Dichterpflänzchen nehmen dies zum Anlass, um an den liebenswerten Menschen und fleißigen Dichter Adelbert von Chamisso zu erinnern.
Bei den Vorbereitungen der Chamisso-Veranstaltungen erfuhren wir von der Renovierung des Kunersdorfer Schlosses. Seit 2006 wird das Landschlösschen in privater Initiative wieder als Musenhof betrieben.
In vielen Veranstaltungen wird dort (http://www.kunersdorfer-musenhof.de) an den Aufenthalt Chamissos und die damalige Gastgeberfamilie von Itzenplitz erinnert.