Theodor Storm - ein Portrait in Gedichten
Musikalische Lesung zum 200. Geburtstag
Samstag, den 12.08.2017 um 16:00 Uhr
GDA Hildastift am Kurpark
Hildastraße 2
65189 Wiesbaden
Theodor Storm feiert in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. Mit dieser Lesung erinnern die „Dichterpflänzchen“ an den deutschen Dichter, der am 14. September 1817 in Husum geboren wurde. Er selbst schätzte sein lyrisches Schaffen höher ein als seine Novellen. Deshalb wollen wir Theodor Storm in seinen Gedichten vorstellen.
Wir werden seine wichtigsten Lebensstationen mit seinem poetisches Schaffen verbinden und auf diese Weise den Dichter wieder lebendig werden lassen. Wir werfen einen Blick auf sein Jurastudium in Kiel, seine Tätigkeit als Advokat in Husum, seine Emigration nach Potsdam und Heiligenstadt, seine Rückkehr in die Geburtsstadt und letztlich seinen Ruhesitz in Hademarschen. Neben den vertrauten Gedichten sind viele überraschende Werke zu hören, dazu Ausschnitte aus seinem Kinderbuch "Der kleine Häwelmann" und Berichte seines Zeitgenossen Theodor Fontane.
Die Sprachbeiträge werden mit klassischer Klaviermusik umrahmt.
Für diesen Nachmittag konnte die in Frankfurt lebende Konzertpianistin Diana Sahakyan gewonnen werden. Sie hat sich durch viele emotionale und virtuose Konzerte in die Herzen der Musikfreunde gespielt.
besuchte in ihrer Heimat Armenien zunächst die Musikschule A. Spendiaryan und machte mit 16 Jahren ihren Abschluss. Die vielversprechende junge Pianistin setzte 2004 ihr Studium am Eriwaner Staatlichen Konservatorium Komitas fort. Diana Sahakyan nahm an vielen Wettbewerben, internationalen Meisterkursen und Konzerten teil und war u.a. 2005 Preisträgerin beim 16.Klavierwettbewerb für junge Pianisten „FLAME“. 2009 erwarb sie das Diplom als Konzertpianistin und studiert seitdem an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Professor Catherine Vickers. Neben ihre solistische Tätigkeit, engagiert sich Diana Sahakyan auch in der Kammermusik. Sie ist seit 2013 Stipendiatin der Pestalozzi Stiftung.
Auszug aus „Der kleine Häwelmann“
… Da lag der kleine Häwelmann mit offenen Augen in seinem Rollenbett und hielt das eine Beinchen wie einen Mastbaum in die Höhe. Sein kleines Hemd hatte er ausgezogen und hing es wie ein Segel an seiner kleinen Zehe auf; dann nahm er ein Hemdzipfelchen in jede Hand und fing mit beiden Backen an zu blasen. Und allmählich, leise, leise, fing es an zu rollen, über den Fußboden, dann die Wand hinauf, dann kopfüber die Decke entlang und dann die andere Wand wieder hinunter.
Theodor Fontane über Storm in Berlin:
„An einem mir lebhaft in Erinnerung gebliebenen Tage machten wir einen Spaziergang in den Tiergarten, natürlich immer im Gespräch über Rückert und Uhland, über Lenau und Mörike und ,wie feine Lyrik eigentlich sein müsse'. Denn das war Storms Lieblingsthema geblieben. Er trug leinene Beinkleider und leinene Weste von jenem sonderbaren Stoff, der wie gelbe Seide glänzt und sehr leicht furchtbare Falten schlägt, darüber ein grünes Röckchen, Reisehut und einen Schal.
Drei Mitglieder des Poesievereins Dichterpflänzchen e.V. präsentieren Gedichte von Theodor Storm.
(v. l. n. r. Gabriele Liebig, Ulla Cicconi, Ralf Schauerhammer)