HP Rückert Plakat 2
Lesung und Abschlussfest der Kulturtage Rheingauviertel/Hollerborn


Sonntag, den Sonntag, 12.6.2016 um 20.00 Uhr
Hilde-Müller-Haus (Dachbistro)
Wallufer Platz - Wiesbaden
(Fahrstuhl vorhanden)

Eintritt: 4,- € - (Getränke gegen Spende)
Reservierung: brentanos-erben@t-online.de

Weltpoesie (allein) ist Weltversöhnung
Friedrich Rückerts Leben, ein Beispiel für den Dialog der Kulturen

Für das Sprachgenie Rückert – er beherrschte über 40 Sprachen – war Dichten die „innere Sprache des Denkens” und Poesie die „Muttersprache des Menschengeschlechts”.
Heute noch bekannt ist der Schweinfurter als „Dichter der Liebe”, da zahlreiche seiner Liebesgedichte von maßgeblichen Komponisten vertont wurden. Weniger bekannt ist er als Dichter- Wissenschaftler, der die deutsche Poesie durch die Literatur des Nahen und Fernen Ostens bereicherte.
Mit diesem Programm läd der Poesieverein Dichterpflänzchen e.V. dazu ein, Rückert auf einer Reise durch Arabien, Persien, zu den Bramanen in Indien, bis ins ferne China zu begleiten.

In diesem Jahr wird in ganz Deutschland anlässlich des 150. Todestag an den Dichter und Sprachwissenschaftler Friedrich Rückert erinnert. Die Dichterpflänzchen befassen sich schon seit vielen Jahren mit Rückerts Werk. Vorallem Rückerts Bestreben, die poetischen Perlen fremder Kulturen in die Kette deutscher Poesie einzuknüpfen, begeistert.


Mehr auch zu den 5. Kulturtagen Rheingauviertel/Hollerborn unter:
www.rheingau4tel-hollerborn.de/kulturtage-rheingau4tel-hollerborn-2016.html

Mehr zu den Veranstaltungen im Rückert-Jahr:
www-rueckert-weltpoet.de.


Kurzbericht zur Veranstaltung bei den Kulturtagen Rheingauviertel/Hollerborn 2016.
http://www.rheingau4tel-hollerborn.de/kulturtage-2016-galerie-.html
12.Juni, Rückert-Lesung Dichterpflänzchen, Hilde Müller Haus
Sich gegen Fußball EM, Wilhelmstraßenfest und diverse andere unterhaltenden Veranstaltungen durch zu setzen mit einem literarisch und philosophisch anspruchsvollen Programm ist nicht einfach. Aber den Dichterpflänzchen ist es mit "Weltpoesie ist Weltversöhnung" gelungen einen harten Kern von über zehn Romantikinteressierte an zu locken. Es ging in dem einstündigen Vortrag um den in Schweinfurt geborenen Dichter Friedrich Rückert. Heutzutage ist er vor allem in Kreisen bekannt, die die Vertonungen seiner Lyrik von Robert Schumann oder Gustav Mahler kennen. Wobei Lutz Schauerhammer und seine vier Mitstreiter/innen den Schwerpunkt auf eine ideelle Weltreise legten. Denn Rückert war Orientalist, und eignete sich auch noch die Indische und chinesische Sprache an. Eingerahmt von biographischen Anmerkungen hörte man seine Übersetzungen des persischen Dichters Hafis kennen, von dem auch Goethe sich zu seinen Ost-Westlichen Divan anregen ließ. Rozita Fazaee intonierte in sinnlich vollen Lauten Gedichte in Originalsprache. Arabischen Sprachklängen konnte man in den fließenden Reimen von Imru' al-Qais zu hören. Dass Rückert, der übrigens nur im Kopf seine Reisen in die östlichen Ländern antrat, und fast nur aus Büchern seine Spachkenntnis erwarb, auch Sinn für Humor hatte, zeigte ein Gedicht über die Türkei. Wenn man sich als Tourist um 1850 nach Konstantinopel in ehrwürdiger Tracht blicken ließe wäre man eine Witzfigur. Denn dann müsste man feststellen, dass auf der Strasse und vor allem in den vornehmen Villen alle versuchten möglichst mitteleuropäische zu leben. Dieser Konflikt zwischen Tradition und Moderne im Land am Bosporus, so muss man feststellen, existiert auch heute noch.