Persisch-deutscher Abend
Tänze, Gedichte, Lieder und Musik
zum Buch der Könige, dem Shahnameh von Firdausi
Mittwoch, 24.05.2017 um 19:00 Uhr
Georg-Buch-Haus (Bürgersaal)
Wellritzstr. 38
65183 Wiesbaden
Eintritt frei – Spende erbeten
An diesem Abend werden in Gedichten, Tänzen und Liedern einige der schönsten Geschichten aus dem „Buch der Könige“, dem Shahnameh, des persischen Dichters Firdausi vorgestellt. Firdausi erzählt im Shahnameh - in 60.000 Versen - die Geschichte Persiens seit Anbeginn der Welt bis zu seinen Lebzeiten.
Neben einer kurzen Beschreibung des Lebens von Firdausi und wie es dazu kam, dass er dieses gewaltige Werk schrieb, stellen wir einen der Helden dieses Epos vor, den mutigen Rostam. Allein die Erzählung über Rostams Geburt ist märchenhaft. Die Hebamme, die seine Mutter betreut, fragt den Wundervogel Simurgh um Rat. Dieser erklärt, was sie zu tun hat.
So kommt Rostam der Sage nach mit Hilfe des allerersten Kaiserschnitts zur Welt.
Zum Mann herangewachsen lernt Rostam Tahmineh kennen. Er verliebt sich in die Tochter des verfeindeten Könighauses, doch der gemeinsame Sohn Sohrab wächst ohne seinen Vater auf.
Das ist nur der Anfang dieser unglaublichen, phantasievollen Geschichte, die von den Mitgliedern des Wiesbadener Poesievereins „Dichterpflänzchen“ in den deutschen Versen von Friedrich Rückert erzählt wird. Bild: Lutz u. Martha Schauerhammer lesen Friedrich Rückerts Übertragung des Buchs der Könige |
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Die persische Tänzerin und Schauspielerin Bild: Aram Ghasemy erzählt tanzend |
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Rozita Fazaee, in Wiesbaden lebende persische Schauspielerin ist aktives Mitglied des Bild: Rozita Fazaee bei einer Sprachperformance |
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Die Sprach- und Tanzdarbietungen werden von Massoud Darya, Gitarrist und Bandleader, mit klassischer Musik und modernen, rhythmischen Melodien umrahmt.
Bild: Massoud Darya (Gitarrist) |
Tahmineh beschreibt Rostam (übersetzt von Friedrich Rückert)
"Vom Glanz erwachte Rostam, und staunte wie im Traum;
Heil rief er der Erscheinung, und konnt’ es rufen kaum.
Da fragt’ er sie, da sprach er: Wie ist dein Name? Sprich!
In finsterer Nacht was suchst du? was gehrst du, Dame, sprich!
Da gab sie ihm zur Antwort: Tahmina nenne mich,
Des Königs von Samangan als Tochter kenne mich.
Hohn hab’ ich Leun und Tigern wol sonst gesprochen, ach!
Doch nun in Mitt’ entzwey ist mein Herz gebrochen, ach!
Ich hab’ als Wundersage gehört von jedermann
Die Kund’ unzäl’ger Siege, die deine Hand gewann;
Dass Elefant und Tiger und Krokodil und Leu
Du wie zum Spiel bekämpfest, und trägst vor keinem Scheu.
Du reitest in die Marken von Turan ein zu Nacht,
Schläfst unter deinen Feinden und brauchest keine Wacht.
Von Riesen, Ungeheuern und bösen Geistern hast
Die Länder du zu säubern dir selbst versagt die Rast.
Sich stützt der Schah von Iran auf dich als Stab allein,
Dich scheut der Schah von Turan, Afrasiab, allein.
Die Kämpfe beider Reiche, die sich um dich nur drehn,
Sie raffen tausend Helden, und lassen dich nur stehn.
So hab’ ich, Feind der Türken, vernommen deinen Ruf;
Nun bist du mit gekommen, wie es das Glück mir schuf."